AUGE/UG: Für eine Steuer-REFORM, die diesen Namen auch verdient

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20060802154606  stapel 1euros 1Inzwischen weitgehend unbestritten: ArbeitnehmerInnen bzw.  Arbeit ist in Österreich steuerlich besonders stark belastet, während Vermögen, Kapitaleinkommen und Umweltverbrauch nur einen geringen Beitrag zum Steueraufkommen leisten. In Zahlen heißt das:

 

 57 Prozent des Steueraufkommens in Österreich kommt unmittelbar von den ArbeitnehmerInnen, von Steuern auf Löhne und Gehälter.

 

Anders ausgedrückt: während die Steuern und Sozialbeiträge bezogen auf die gesamten ArbeitnehmerInneneinkommen im Durchschnitt knapp 41 Prozent betrugen, lagen die Steuern auf Einkommen aus Gewinnen und Kapital (z.B. Zinsen) bei durchschnittlich gerade einmal 24 Prozent.

 

Keine Steuerreform ohne Gegenfinanzierung!

 

Einhellig also die Forderung nach Entlastung von Arbeit und … ja, da hört sich die Einhelligkeit schon wieder auf. So populär die Forderung nach einer Steuerentlastung ist, so unpopulär bzw. ideologisch besetzt ist die Frage der Gegenfinanzierung. Die braucht es allerdings, will man nicht massiv bei Ausgaben oder Staatsaufgaben kürzen: bei Pflege und Bildung herrscht ebenso finanzieller Notstand wie bei der Armutsbekämpfung. Für Steuergeschenke gibt es derzeit aufgrund der Schwere der Krise und der hohen sozialen Kosten schlichtweg kein Geld. Denn Steuersenkungen führen zu einem niedrigeren Steueraufkommen und dadurch zwangsläufig entweder zu neuer Schuldenaufnahme – die angesichts strikter Budgetrestriktionen (Fiskalpakt, Schuldenbremse) allerdings kaum mehr möglich ist – oder eben zu weiteren Einsparungen bei Schulen, Gesundheit, Pensionen etc. Damit zu weniger öffentlichen Ausgaben die zu einem noch stärkeren Rückgang der Nachfrage, zu noch höherer Arbeitslosigkeit und zu noch mehr Ungleichheit führen.

 

AUGE/UG – für eine soziale und ökologische Steuerstrukturreform

 

Als AUGE/UG fordern wir seit jeher eine grundlegende Steuerstrukturreform. Wir wollen ArbeitnehmerInnen und Arbeit entlasten und so Nachfrage und damit Beschäftigung steigern, gleichzeitig Spitzeneinkommen und Vermögen stärker zur Finanzierung sozialstaatlicher Aufgaben heranziehen.  Gleichzeitig wollen wir eine aufkommensneutrale Ökologisierung des Steuersystems – Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung sollen „verteuert“ werden und dadurch der ökologische Umbau unseres Industriesystems befördert werden.

 

Eine derartige Steuerstrukturreform muss dabei nicht nur die steuerliche Entlastung von ArbeitnehmerInnen gegenfinanzieren sondern auch zusätzlich Mittel zur Sicherung des Sozialstaats sowie für beschäftigungswirksame Investitionen in Soziale Dienste, Pflege, Bildung und Klima- und Umweltschutzmaßnahmen frei machen. Es kommt weniger auf die Höhe der Steuer- und Abgabequote an – also wie viel Steuern bezahlt werden. Sondern wer zahlt. Und welche Effekte damit ausgelöst werden.

 

Die AUGE/UG steht für eine Steuerstrukturreform, welche die steuerliche Belastung sozial gerecht von Arbeit hin zu Kapital und Vermögen sowie Umweltverbrauch umschichtet und  insbesondere folgende Punkte umfasst:

 

Entlastung von ArbeitnehmerInnen und Arbeit:

 

 

 

Stärkere Besteuerung von Kapital und Vermögen

 

 

Ökologisierung des Steuersystems

 

 

Finanzierungsbasis für Sozialleistungen verbreitern

 

 

Mehr zum Thema auf unserem BLOG Verteilungsgerechtigkeit.