AK-Präsidentenwahl: „Chance vertan!“
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AUGE/UG beklagt Fehlen von Frauen an der Arbeiterkammer-Führungsspitze
„Ein Armutszeugnis für die Arbeiterkammern in Österreich“ benennt Klaudia Paiha, Bundessprecherin der Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen die Tatsache, dass es auch nach der heutigen Präsidentenwahl in der Wiener Arbeiterkammer keine einzige weibliche Arbeiterkammer-Präsidentin gibt. „Neun Arbeiterkammern, neun männliche Präsidenten, neun männliche Direktoren. Die Wiener Arbeiterkammer hat die Chance vertan, dieses Verhältnis zu verbessern – allen voran die den Präsidenten stellenden Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen!
Und das so knapp nach dem Frauentag, an welchem der scheidende Präsident Tumpel zu Recht den niedrigen Frauenanteil in den Führungsebenen der Unternehmen kritisierte und die Einführung einer gesetzlichen Geschlechterquote forderte. Hier könnte die AK selbst eine Quote verbessern – ganz ohne Gesetz ...“
ArbeitnehmerInnenvertretung fest in Männerhand!
Erst ein einziges mal in der Geschichte der Arbeiterkammern gab es mit Lore Hostasch eine Arbeiterkammer-Präsidentin, ansonsten ist auch die ArbeitnehmerInnen-Vertretung fest in Männerhand. Erst in der zweiten Reihe gibt es Frauen: zehn von 30 VizepräsidentInnen, zwei von zehn stellvertretenden DirektorInnen – aber auch damit bleibt die Arbeiterkammer mit 33 bzw. 20 Prozent hinter der eigenen Forderungen nach einer 40-Prozent Frauenquote in Unternehmensführungen zurück. „Schöne Worte und Lippenbekenntnisse helfen den Frauen auch von Seiten der Arbeiterkammern nichts – es ist dringend an der Zeit, dass auch hier die gläserne Decke durchbrochen wird!“, resümiert Paiha mit Verweis auf die kommenden Arbeiterkammerwahlen im nächsten Jahr.
Jenseits der Geschlechterfrage Vorschusslorbeeren für Kaske
Jenseits der Geschlechterfrage gibt es von der AUGE/UG Vorschusslorbeeren für den neuen Präsidenten: „Wir kennen Rudi Kaske als einen, der sich für Minderheiten einsetzt, beispielsweise für MigrantInnen, und der auch keine Berührungsängste mit zivilgesellschaftlichen Bewegungen hat. Insofern erwarten wir uns eine gute Zusammenarbeit und Offenheit auch für Themen, die bislang von der AK vernachlässigt bis ablehnend behandelt wurden, etwa die Frage des Ökologischen Umbaus unseres Wirtschaftssystems oder der zunehmenden Prekarisierung auch in den öffentlichen Diensten“.