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Das war unsere Veranstaltung ‚Unsinn und Sinn’ einer 30-Std.Arbeitswoche

30 stunden woche1m vollbesetzten Wintergarten des Cafe Blendend diskutierten die TeilnehmerInnen der AUGE-Veranstaltung ‚Sinn und Unsinn‘ einer 30-Std.Arbeitswoche die gesellschaftlichen Voraussetzungen zur Einführung einer radikal verkürzten Arbeitszeit. Der inhaltliche Input dazu kam von Arbeitsexpertin Dr. Claudia Sorger vom Forschungsinstitut L & R Sozialforschung. Die gute Stimmung machte deutlich, dass die Mehrzahl der Anwesenden für eine Fortführung der AUGE-Forderungen nach einer umfassenden Arbeitszeitverkürzung Richtung einer 30-Stunden-Woche ist.

 

 

Die vielen guten Argumente wurden zusammengefasst:

 

  • Forderung macht arbeitspolitisch Sinn, weil die Umsetzung nicht ohne die Einstellung neuer Beschäftigter geht und damit die Arbeitslosenzahlen reduziert werden können. In der Metallbranche würde z.B. eine komplette Arbeitsschicht durch zusätzliche ArbeitnehmerInnen ersetzt werden müssen.
  • Insgesamt steigt die Arbeitsproduktivität.
  • Es kommt zu  weniger Krankenständen (+Burnout-Situationen) und damit zahlt sich die Verkürzung der Arbeitszeit zu einem ganz wesentlichen Teil selbst.
  • Durch die Reduzierung der Arbeitslosenzahl werden ebenfalls weniger Kosten für die Unterstützung erwerbsarbeitsloser Menschen entstehen.
  • Die Reduktion der Frühpensionierungen hätte ebenfalls entlastende Funktion im finanziellen Bereich.
  • Positive familienpolitische Auswirkungen: Väter und Mütter haben mehr Zeit, sich um die Kinder zu kümmern. Auch dadurch könnte eine Kostenreduzierung.(Erziehungsergänzungsmaßnahmen) erfolgen.
  • Die Forderung nach einer 30-Std.Arbeitswoche ist als gesamtpolitische Forderung zu sehen und darf nicht den Gewerkschaften allein überlassen werden.
  • Die Verhandlungsführung bei den Gewerkschaften muss stärker durch die Teilnahme von 20-25jährigen Frauen, die in der konkreten familiären Lebensrealität stehen, ersetzt werden, zu Lasten der bisherigen männlichen, älteren gewerkschaftlichen Verhandlungsführer. Meetings ab 17:00 sollten nicht mehr durchgeführt werden, weil zu den Abendstunden nur noch die nicht in die Familienarbeit einbezogenen Männer in Sitzungen unterwegs sind.
  • In die Verfassung müsste aufgenommen werden: das Recht auf Arbeit. Die erhebliche Reduzierung der Wochenarbeitszeit wäre ein Baustein auf dem Weg dorthin.
  • Die Arbeitslosigkeit ist die dümmste Art der Arbeitszeitverkürzung.
  • Die Zukunft der Arbeit zu gestalten bedeutet, die Arbeit gerecht zu verteilen.
  • Die erhebliche Arbeitszeitreduzierung ist ein wichtiges Instrument, um bezahlte und unbezahlte Arbeit gerecht zwischen Männern und Frauen zu verteilen.
  • Die erhebliche Arbeitszeitreduzierung auf 30 Wochenstunden hat einen wesentlichen politisch-kulturellen Aspekt: Zeiten der persönlichen Weiterbildung (unabhängig von Verwertung in der Arbeitswelt) tragen zur persönlichen Gesundung bei.
  • Wird die Arbeitszeit erheblich reduziert, steigt im Verhältnis das Einkommen von Teilzeitkräften.
  • Ein Ausgleich der Einkommen muss vor allen Dingen in den unteren Lohn- und Einkommensbereichen erfolgen.
  • Der Nettobezug soll in den unteren Lohn-/Einkommensbereichen fast gleich so hoch sein wie das Bruttoeinkommen. Eine Voraussetzung dafür wäre die Senkung der Lohnnebenkosten.
  • Die Lohnabgaben der DienstgeberInnen müssten reduziert werden um die Finanzierung zu erleichtern.
  • Arbeitszeitverkürzung und massiver Überstundenabbau müssen Hand in Hand gehen.

 

Dr. Claudia Sorger hat uns dankenswerterweise ihr Handout für die Veranstaltung als Download zur Verfügung gestellt: Sinn und Unsinn einer 30-Stunden-Woche, Handout Dr. Claudia Sorger

 

 

 

 

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