Betriebsratsrechte sind nicht verhandelbar!
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Und der Schandfleck 2012 geht an: Mayr-Melnhof Packaging
Mayr-Melnhof Packaging, Europas größter Faltschachtelproduzent mit Sitz in Wien, wurde mit 3493 von insgesamt 8140 abgegebenen Stimmen von der Zivilgesellschaft im Zusammenhang mit der Werksschließung in Liverpool zum schlimmsten Unternehmen des Jahres 2012 gewählt.
Gezielte und ständige Angriffe auf Betriebsräte und aktive GewerkschafterInnen sowie Behinderung deren Arbeit sind das alltägliche Standardprogramm, das von den örtlichen Geschäftsführungen der Mayr-Melnhof-Werke sicher nicht ohne Rückendeckung aus der Wiener Konzernzentrale exekutiert wird“, erklärt Siegfried Heim, Tarifsekretär Verlage, Druck, Papier der deutschen Dienstleistungsgewerkschaft ver.di das Fehlverhalten des Unternehmens.Den Jury-Preis bekam die Textil und Non-Food GmbH KIK im Zusammenhang mit der Brandkatastrophe in Karachi/Pakistan, bei der am 11. September 2012 259 Menschen aufgrund unzureichender Brandschutzvorrichtungen starben. Die Fabrik Ali Enterprise produzierte Textilien für KIK. Weiters auf der Shortlist war das in Graz ansässige Unternehmen ANDRITZ Hydro GmbH. Die Nominierung erfolgte wegen der Beteiligung an dem brasilianischen Staudammprojekt Belo Monte, in deren Folge zigtausende Menschen vertrieben wurden und werden und weitreichende Zerstörungen der Umwelt zu erwarten sind.
Der Publikums-Preis wurde von der Bundessprecherin der AUGE/UG, Klaudia Paiha übergeben, die den „Schandfleck“ für eine gute Kampagne hält: „Wir unterstützen den „Schandfleck“, weil es wichtig ist, öffentlich sichtbar zu machen, dass bzw. welche Unternehmen oder Organisationen verantwortungslos und ohne Rücksicht auf soziale oder ökologische Auswirkungen handeln – oft ganz im Gegensatz zu den von ihnen postulierten Grundsätzen. KonsumentInnen, AuftraggeberInnen, KooperationspartnerInnen, … sollen die Möglichkeit haben, sich bewusst für verantwortungsvolles Handeln zu entscheiden und entsprechende Alternativen zu wählen.”
Der Schandfleck des Jahres soll als permanente Institution in Österreich etabliert werden. „Wir werden nicht akzeptieren, dass die Rechte von Mensch und Umwelt der Freiheit des Unternehmertums zum Opfer fallen“, erklärt Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin des Netzwerk Soziale Verantwortung. Weitere Informationen unter: http://www.schandfleck.or.at/ und http://www.netzwerksozialeverantwortung.at