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Leserbrief an Salzburger Nachrichten und Salzburger Fenster

Der Wert Sozialer Arbeit

Über den Wert und Nutzen Sozialer Arbeit gibt es sehr konträre Ansichten: Die einen beklagen die „hohen Kosten“ und meinen, dass der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar sei. Andere berufen sich auf Studien, die belegen, dass ein in die Soziale Arbeit investierter Euro einen Mehrwert von acht Euro für die Gesellschaft hat.

Deutlich zeigt sich diese widersprüchliche Haltung zum Wert Sozialer Arbeit auch dann, wenn ein verurteilte Straftäter (z.B. Silvio Berlusconi) als „Strafe“ Soziale Arbeit verrichten darf. Warum wird er nicht in ein Kühlhaus bei Minus 28 Grad geschickt, oder zum Teeren einer Autobahn bei plus 40 Grad oder darf frühmorgens die Mülltonnen leeren?

Ich selbst arbeite seit fast vierzig Jahren in verschiedenen sozialen Handlungsfeldern. Meine Kolleginnen und Kollegen empören sich über solche gesellschaftlich akzeptierte Meinungen zu Recht und finden es persönlich  beleidigend und sozialpolitisch kurzsichtig, Soziale Arbeit als Strafe zu entwerten. Mit solchen Einstellungen im Hinterkopf lassen sich sehr leicht Sparmaßnahmen im Bereich der psycho-sozialen Versorgung einführen.  Die Arbeitsbedingungen der in der Sozialen Arbeit Beschäftigten würden sich zunehmend weiter verschlechtern und die Qualität der Hilfe- und Betreuungsangebote verringern.

Sehr wohltuend und sozialpolitisch weitsichtig  dagegen ist die konsequente Haltung des neuen LR für Soziales, Dr. Heinrich Schellhorn, wenn er Einsparung im Bereich der Sozialen Arbeit als NO-GO bezeichnet und betont, dass das Landesbudget  nicht auf dem Rücken von hilfe-, und betreuungsbedürftigen BürgerInnen saniert werden darf.

Hanni Landauer

Betriebsrats-Vorsitzende Diakonie-Zentrum Salzburg

 

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