Antrag 27 / Freiraum statt 24-Stunden-Metropolen-Normal-Alltags-Terror!
zur 152. Vollversammlung der AK-Wien am 3. November 2009
Antrag abgelehnt
Türkis, Kom., BDFA: JA
FSG, ÖAAB, FA, GA, Persp., BM: NEIN
GLB: für Zuweisung
Die Vollversammlung der AK-Wien anerkennt, dass eine moderne, offene Gesellschaft an ihren Freiräumen zu messen ist. Die Stadt Wien wird daher aufgefordert:
• leerstehende Flächen und Gebäude im Besitz der Stadt Wien für NutzerInnen zur Realisierung von Wohn- und Kulturprojekte und autonom gestaltbare Freiräume ohne Konsumzwang bereitzustellen.
• die gesetzlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass länger als ein Jahr ungenutzter Wohnraum entweder über eine Leerstandssteuer wieder auf den Wohnungsmarkt gelangt oder über die kommunale Wohnraumvergabe vergeben werden kann.
• die gesetzlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Flächen und Gebäude, die länger als ein Jahr vom Eigentümer nicht genutzt werden, von Interesierten in rechtlich abgesicherte Nutzung genommen werden können.
Die Vollversammlung der AK-Wien protestiert im Übrigen dagegen, dass die Stadt Wien mit der Polizei gegen Kulturprojekte vorgeht.
Der Arbeitsdruck steigt, die Löhne leider nicht. Wohnkosten steigen, die Wohn- und Lebensqualität jedoch leider nicht. Im Gegenteil: Die Kommerzialisierung und Kommodifizierung der Freizeit vereint sich mit unverschämt hohen Wohnkosten zum Rahmen eines Lebens, der Freiraum, Entwicklung, alternative Lebensformen, Experimente oder schlichtweg Freizeit ohne Konsumzwang nicht zulässt.
Eine Gesellschaft, die Freiraum ohne Konsumzwang nicht ermöglicht, begibt sich seiner größten Ressourcen: Der Ideen, der Kreativität, der Hoffnungen und der Begeisterungsfähigkeit der Menschen.
Eine moderne, weltoffene, demokratische Stadt braucht Freiräume. Diese hat die Stadt zu öffnen.