Antrag 2 /2010: Verkehrskonzept für das Burgenland
Antrag 2 der AUGE/UG - Alternative und Grüne GewerkschafterInnen/Unabhängige GewerkschafterInnen zur 3. Vollversammlung der AK-Burgenland
am 19. Mai 2010.
Antrag EINSTIMMIG angenommen.
"Seit Jahren wird von der nötigen Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf Öffentliche Verkehrsmittel gesprochen, um die Verkehrsprobleme - Schadstoffe, Verkehrslärm, Unfälle, Staus - zu verringern, tatsächlich aber passiert das Gegenteil. Der Anteil des Öffentlichen Verkehrs an der Verkehrsleistung nimmt ab, der Autoverkehr legt zu. Um die Menschen zum Umstieg zu bewegen, braucht Österreich ein Gesamtkonzept für den Öffentlichen Verkehr nach Schweizer Vorbild. Häufigere und regelmäßigere Verbindungen, kurze Wartezeiten beim Umsteigen, gesicherte Anschlussverbindungen sowie Angebote auch am späteren Abend sollen auch in Österreich Standard werden."
So lautete die Einleitung des AUGE/UG Antrages zur 3. Vollversammlung der AK-Burgenland am 20. Mai 2005.
Fünf Jahre sind mittlerweile ins (Burgen-) Land gezogen, geändert hat sich leider nichts. Nach wie vor fehlt es an einem Gesamtverkehrskonzept. Nach wie vor fehlen abgestimmte Anschlüsse.
Ein paar Beispiele:
Der Bahnhof Wulkaprodersdorf wird bis heute nicht von Bussen angefahren. Obwohl Wulkaprodersdorf eine hohe Zugdichte und ein Umsteigebahnhof ist.
Ankommende, oder abfahrende Reisende sind auf den PKW angewiesen. Die dem Bahnhof nächste Bushaltestelle befindet sich auf der Hauptstraße, rund einen halben Kilometer entfernt. Ein direktes Anfahren des Bahnhofes ist aufgrund fehlenden Busbahnsteiges nicht möglich! (Allerdings wird bei Schienen-Ersatzverkehr der Bahnhof Wulkaprodersdorf sehr wohl mit Bussen bedient).
Wollen Reisende von Wien kommend nach Hirm, Pöttsching oder Sigless, gibt es defacto keinen Bussanschluß. Dies gilt auch für die umgekehrte Richtung.
Ein weiteres Negativ Beispiel bildet die Landeshauptstadt. Nach wie vor gibt es keine Busanbindung an den Bahnhof Eisenstadt. Reisende aus Richtung Neusiedl/See oder Wien, sind darauf angewiesen, dass Taxis zur Verfügung stehen. So ist es nicht verwunderlich, dass eben mit dem Auto gefahren wird.
Auch Anschlüsse von Wiener Neustadt Richtung Pöttsching/Mattersburg oder Steinbrunn in der Abendlage fehlen. So fährt der letzte Bus von Wiener Neustadt um 18:40 Uhr vom Busbahnhof Richtung Schattendorf. PendlerInnen, deren Arbeitszeit in Wien (vor allem im Handel) um 19:00 Uhr endet, sind deshalb auf den PKW angewiesen.
Ein weiteres Negativ-Beispiel ist in Deutschkreutz zu finden. Der letzte Bus Richtung Weppersdorf fährt um 17:05 Uhr vom Bahnhof Deutschkreutz ab. Für PendlerInnen, deren Arbeitszeit später endet unbrauchbar. Die einzige Alternative: Der PKW.
A N T R A G
Die 3. Vollversammlung der AK-Burgenland stellt an die Burgenländische Landesregierung folgende Forderungen:
• die Erstellung eines Gesamtkonzepts für bessere Bus- und Bahnverbindungen für das Burgenland
• Häufigere und regelmäßigere Bus- und Bahnverbindungen durch einen integrierten Taktfahrplan
• Kürzere Wartezeiten beim Umsteigen
• Gesicherte Anschlussverbindungen
• Bus- und Bahnverbindungen auch am späteren Abend
• Effizienter Einsatz der Geldmittel: Investitionen dort tätigen, wo sie für das Netz des Öffentlichen Verkehrs nötig sind und am meisten nützen
• die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, unter Einbindung der Verkehrsanbieter, Fachleuten aus dem Bereich Verkehr und der Interessensvertretungen (AK, ÖGB, Pendlerinitiativen etc)
Eisenstadt, 10. Mai 2010