Antrag 11 / Adressbüros: Keine Wohnung, Geld weg
Antrag 11 der AUGE/UG - Alternative und Grüne GewerkschafterInnen/unabhängige GewerkschafterInnen zur 144. Tagung der Vollversammlung der AK-Wien am 17. Mai 2006
Antrag angenommen (Ausschuss Konsumentenschutz und Konsumentenpolitik)
BM, BDFA, GLB: Ja
FA, GA: für Zuweisung
Die AK-Wien beschliesst,
- speziell MigrantInnen in ihren Muttersprachen über die Nachteile von Adressenbüros bei der Wohnungssuche aufklären
- die Gewerbe- und Finanzbehörden aufzufordern, die Tätigkeit der Firma Szabo genau zu prüfen, ob alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden
- der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit wird aufgefordert, die Bekanntgabe von Adressen von vermietbaren oder kaufbaren Wohnungen gegen Bezahlung als eigenes Gewerbe zu verbieten
In fast jeder Sonntagsausgabe einer viel gelesenen Tageszeitung inseriert das Adressbüros Szabo, 1060 Wien, Webg. 39/5 und bietet Wohnungen an. Zahlreiche Beschwerden beim Verein für Konsumenteninformation zeigen, dass hier Geschäfte auf Kosten der Ärmsten gemacht werden. Betroffen sind vor allem MigrantInnen mit schlechten Deutschkenntnissen oder Wohnungslose, die sich nur eine billige Unterkunft leisten können. Den Betroffenen ist nicht klar, dass sie in einem Adressbüro nur eine Adresse kaufen und und keineswegs sicher ist, dass sie dann auch einen Mietvertrag erhalten. Diese Personen müssen mehrere hundert Euro erlegen, ohne eine Wohnung zu bekommen. Oft wurde Geld für Adressen von Wohnungen bezahlt, die nicht verfügbar sind. Oder es handelt sich um Behausungen, die die Bezeichnung „Wohnung“ nicht verdienen. Auffällig oft wird den Wohnungssuchenden dort Adressen in einem einzigen Haus genannt. Wer sich beschwert, wird nach Berichten von Betroffenen entweder unhöflich abgefertigt oder vor verschlossenen Türen stehen gelassen. Ihr Geld sehen die Wohnungssuchenden in der Regel nicht wieder.