Resolution 1 / Keine weitere Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten – für den Erhalt des „einkaufsfreien“ Sonntags!
der AUGE/ UG
Alternative und Grüne GewerkschafterInnen/Unabhängige GewerkschafterInnen
zum 4. Regionalforum der GPA-djp – Wien am 22. April 2015
Das Regionalforum der GPA-djp Wien vom 22. April 2015 hält daher fest:
Der arbeitsfreie Sonntag ist eine der gesellschaftlichen Grenze zwischen überwiegend fremdbestimmter Arbeitszeit und vorwiegend selbstbestimmter Freizeit und steht somit für eine arbeits- und konsumfreie Zeit.
Der Sonntag muss daher als arbeitsfreier Tag und als Tag der Erholung für die überwiegende Mehrheit der ArbeitnehmerInnen erhalten bleiben. Arbeit am Sonntag darf nicht zur Regel werden und muss auf unbedingt notwendige Tätigkeiten beschränkt bleiben. Der Handel gehört definitiv nicht dazu.
In diesem Sinne lehnt die GPA-djp Wien daher die Einrichtung sogenannter „Tourismuszonen“ - auch im Zusammenhang mit sportlichen oder kulturellen Großereignissen - wie auch jegliche Sonntagsöffnung im Handel entschieden ab.
Im Sommer 2014 ist die Diskussion rund um Tourismuszonen in Wien mit entsprechend ausgeweiteten Öffnungszeiten (Sonntag als Arbeits- und Einkaufstag) im Handel neu entflammt.
Aus guten Gründen wird die Sonntagsöffnung im Handel entschieden abgelehnt. Mit einer weiteren Ausweitung von Arbeitszeiten wird die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu den bereits bestehenden Problemlagen zusätzlich erschwert, ArbeitnehmerInnen verlieren einen gesellschaftlich, gemeinsam und in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden Tag der Erholung.
Insbesondere wären dabei Frauen – als überwiegend im Handel beschäftigte – von einer Ausweitung der Geschäftsöffnungszeiten auf Sonntag betroffen. Auch zeigen Befragungen unter den Handelsangestellten, dass sich eine überwältigende Mehrheit der Beschäftigten klar gegen eine Sonntagsöffnung ausspricht.
Zusätzlich droht mit der Einrichtung von Tourismuszone neuerlich eine Generaldebatte um die Öffnung der Geschäfte am Sonntag, wie sie immer wieder von UnternehmerInnen aus dem Handelsbereich angezettelt wird. Weiters droht eine Ausweitung der Sonn- und Feiertagsarbeit auf andere Branchen, steht doch die Forderung nach Arbeitszeitflexibilisierung und -ausdehnung auf der Tagesordnung der Unternehmerverbände.
Beantragt von: Walter Braunsteiner
Mitgliedsnummer: 010500278